Einem Freund von mir ist genau dasselbe passiert, ich habe ihm damals in der für ihn schwierigen Situation beigestanden.
Glaub mir, das hat keinen Sinn.
Ich weiß, dass es für Dich gerade so aussieht, als gäbe es auf dieser Welt keine andere Frau/kein anderes Mädchen, doch das stimmt nicht, du musst loslassen - das ist der einzigste Weg zu vergessen und das Rad der Zeit heilt Diese Wunden. ;-)
Das hört sich zwar komisch an, aber vielleicht, mein Freund hat dies auch beschlossen, solltest du darüber nachdenken, in Zukunft die Person, in die du dich GERADE anfängst zu verlieben genauer kennenzulernen, vielleicht über eine Freundin oder sowas.
Oft funkt es dann schon von Anfang an und sie will sich gleich mit dir treffen, anstatt dich abzuweisen.
Ich gehe davon aus, dass du nur von ihr erfahren hast, dass sie vergeben ist.
Aber es würde Dich nur noch trauriger machen, wenn Du es weiterhin versuchst.
Ich denke das wäre leider das Beste, aber du kannst dich ja nicht einfach in die Beziehung einmischen zumal sie Dich ja abgewiesen hat.
Unglücklich verliebt zu sein hat ja, wie ich bei meinem Freund erkannte, die Vorstufe das Schmerzhafte zu verdrägen, er wollte damals nicht wahrhaben, dass sie vergeben ist, keine Beziehung mit ihm eingehen KONNTE.
Für dich:
Phase I: Nicht-Wahrhaben-Wollen: Schock und Verleugnung
Die erste Phase ist gekennzeichnet durch Verleugnung und Ignorieren der endgültigen Trennung. Häufig sind Gefühle des Schocks und der Betäubung da. Wir verhalten uns wie Roboter oder glauben, alles sei wie ein böser Traum, aus dem wir nach einiger Zeit nur zu erwachen brauchen, und alles sei wieder in Ordnung. In dieser Phase betteln wir auch um eine zweite Chance für die Partnerschaft.
Phase II: Aufbrechende Gefühle
Diese Phase ist gekennzeichnet durch Orientierungslosigkeit und Stimmungsschwankungen. Gefühle der Verzweiflung, Wut, Angst und Selbstzweifel wechseln sich ab. Daneben treten körperliche Beschwerden auf wie Schlaf-, Merkfähigkeits-, Konzentrations- und Appetitstörungen sowie innere Unruhe.
Phase III: Neuorientierung
Die dritte Phase ist dadurch gekennzeichnet, dass wir unser Leben wieder aktiver in die Hand nehmen und eine Zukunftsperspektive sehen. Grüblerische Gedanken an die beendete Partnerschaft, Hass und Sehnsucht treten nur noch selten auf.
Phase IV: Neues Lebenskonzept
Wir haben wieder ein inneres Gleichgewicht erreicht. Wir haben uns ein neues Lebenskonzept und neues Selbstvertrauen erarbeitet und sind uns unserer Wünsche und Vorlieben stärker als während der Partnerschaft bewusst. Wir können uns frei für ein Leben als Single/ Alleinerziehende oder für eine neue Partnerschaft entscheiden.
Auch wenn die einzelnen Phasen sich nicht immer eindeutig voneinander trennen lassen, nicht immer in dieser Reihenfolge gradlinig verlaufen und es immer einmal wieder Rückfälle in eine frühere Phase gibt, so ist das Wissen darum dennoch wichtig für uns: Wir sind nicht so stark verunsichert von unseren Gefühls- und Körperreaktionen (viele glauben nämlich, verrückt oder seelisch krank zu sein, verurteilen sich für ihre Reaktionen), und wir sehen, dass es ein Leben "danach" gibt und Hoffnung besteht, dass es uns wieder besser gehen wird.
Abhängig von unserer Persönlichkeit, unserem Alter, unserem Lebenskonzept, dem Ausmaß der Veränderungen und der Unterstützung von außen müssen wir uns meist jedoch auf einen Zeitraum von zwei bis vier Jahren einstellen, bis wir ein neues Lebenskonzept und ein neues inneres Gleichgewicht erreicht haben. Fest steht, je besser wir unsere Trennung verarbeiten, uns mit der neuen Situation arrangieren und die Vergangenheit ruhen lassen, um so besser geht es uns seelisch und körperlich, um so besser können wir mit unserem Expartner kommunizieren und Lösungen für die durch die Trennung auf uns zukommenden Probleme finden, um so besser können wir unsere Kinder beim Umgang mit der Trennung unterstützen und weiterhin unsere Elternrolle ausfüllen.
Was können Sie für sich tun, um Ihr inneres Gleichgewicht wieder zu finden?
Akzeptieren Sie Ihre Gefühle für den Augenblick
Bitte verlangen Sie nicht von sich, so zu "funktionieren", als ob nichts geschehen wäre. Es ist absolut normal, dass Sie im Augenblick aus dem Gleichgewicht sind. Sie müssen sich wütend fühlen, weil Sie denken: "Mein Partner darf mich nicht verlassen. Ich habe ihm so viel gegeben. Das ist unfair. Er hat mir Liebe bis ans Lebensende versprochen. Er darf die Kinder nicht im Stich lassen bzw. mitnehmen. Er muss mir noch eine zweite Chance geben". Sie müssen an sich zweifeln, wenn Sie denken: "Mein Partner liebt mich nicht mehr. Ich bin nicht liebenswert. Ich kann keinen Partner halten". Sie müssen traurig, einsam und verzweifelt sein bei den Gedanken: "Nie mehr werde ich glücklich sein. Ich kann ohne meinen Partner nicht leben. Es ist alles aus". Sie müssen Schuldgefühle verspüren bei den Gedanken: "Ich hätte mehr für meinen Partner tun sollen, mich liebevoller, verständnisvoller etc. verhalten sollen". Ihr Körper muss mit Essstörungen, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Unruhe, Konzentrations- und Merkfähigkeitsstörungen usw. reagieren, weil Sie ihm signalisieren, dass Sie sich in "ernster Gefahr" befinden und Ihr gesamtes Lebenskonzept bedroht ist.
Ihre Gefühle und Körperreaktionen sind dem Augenblick absolut angemessen. Sie sind die Folge Ihrer Erwartungen, Wünsche und Erfahrungen aus der Vergangenheit. Sie sind das Ergebnis davon, wie Sie die Situation im Augenblick bewerten. Keine Angst, Sie sind auch jetzt in Kontrolle Ihrer Gefühle - auch wenn es Ihnen vielleicht gar nicht so erscheint. Deshalb können Sie auch für die Zukunft Ihre Einstellungen ändern und sich auch dann, wenn Ihr Partner nie mehr zurückkommt, wieder am Leben erfreuen. Doch für den Augenblick müssen Sie akzeptieren, dass Sie sich verlassen, verletzt und hilflos fühlen.
Viel Glück!